Aus dem Moor

Ich ging einmal im Morgengrauen,
der Himmel wolkenschwer,
den langen Weg entlang der Auen-
wälder bis zum Meer.
Ich stand am Pier und sah hinaus
und wie vorm Horizont,
das dunkle Focksegel voraus,
der Reusenkahn reinkommt.
Im Mantel, schwarz, aus Tuch und Teer,
am Ruder sitzend: er.

Wie oft hockte im Baumgespinst
der Vogel in der Nacht.
Ich hab mein Leben bis hierhin
für wenig durchgebracht.
Heiser gesungen und geschrien,
es hörte niemand zu.
Kann auf der Welt was will geschehen,
sie werden’s nie mehr tun.
Und bläst man jetzt das Hornsignal,
mir ist’s, my Love, egal.

Ich folg dem dunklen Segel heut
flussaufwärts bis dahin,
wo keine Weide sich mehr neigt
und keine Amsel singt.
Vorbei am Torfstich und am Bruch,
aus unserem Versteck,
wo es mich heute hin verschlug,
seh ich ihn an Deck.
Und winkt mich weiter ins Moor,
mein Herz, ich geh nur vor.